Prüfingenieurin oder Prüfingenieur für Standsicherheit ist, wer als solche oder solcher von der obersten Bauaufsichtsbehörde anerkannt wird. Andere Personen dürfen diese Bezeichnung nicht führen.

Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure nehmen in ihrem jeweiligen Fachbereich bauaufsichtliche Prüfaufgaben nach der Brandenburgischen Bauordnung oder Vorschriften auf Grund der Brandenburgischen Bauordnung auf Veranlassung der Bauherrschaft wahr.

Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure unterstehen der rechts- und Fachaufsicht in den Fachrichtungen

a. Massivbau,

b. Metallbau und

c. Holzbau.

Um als Prüfingenieurin oder Prüfingenieur für Standsicherheit anerkannt zu werden, muss sich die Antragstellerin bzw. der Antragsteller einer umfangreichen Prüfung ihrer bzw. seiner Kenntnisse und Fähigkeiten unterziehen.

  • Prüfingenieure und Prüingenieurinnen für Baustatik Anerkennung
  • Im Land Brandenburg wird für Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure für Baustatik der Begriff „Prüfingenieurinnen oder Prüfingenieur für Standsicherheit“ verwendet (siehe §26 BbgBauPrüfV)
  • Die Voraussetzungen zur Anerkennung richten sich nach der Brandenburgischen Bautechnischen Prüfungsordnung BbgBauPrüfV
  • Das Antragsformular ist online auf der Seite des Landesamtes für Bauen und Verkehr (LBV) zu finden
  • Zuständige Stelle ist das Bautechnische Prüfamt im Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) des Landes Brandenburg

Die Anerkennung als Prüfingenieurin/Prüfingenieur für Standsicherheit können Sie unter Vorlage erforderlicher Nachweise beim Bautechnischen Prüfamt beantragen.


Mit Antrag auf Anerkennung unter Angabe des Fachbereiches und der Fachrichtung sind einzureichen:

  • ein Lebenslauf mit lückenloser Angabe des fachlichen Werdegangs bis zum Zeitpunkt der Antragstellung,
  • je eine Kopie der Abschluss- und Beschäftigungszeugnisse,
  • der Nachweis über den Antrag auf Erteilung eines Führungszeugnisses zur Vorlage bei einer Behörde oder ein gleichwertiges Dokument eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, der nicht älter als drei Monate sein soll,
  • Angaben über etwaige sonstige Niederlassungen,
  • Angaben über eine etwaige Beteiligung an einer Gesellschaft, deren Zweck die Planung oder Durchführung von Bauvorhaben ist und
  • die Nachweise über die Erfüllung der besonderen Voraussetzungen für die Anerkennung in den jeweiligen Fachbereichen und, soweit vorgesehen, Fachrichtungen.

Die Anerkennungsbehörde kann, soweit erforderlich, weitere Unterlagen anfordern.


Als Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure für Standsicherheit in den Fachrichtungen Massivbau, Metallbau und Holzbau werden nur Personen anerkannt, die

  • das Studium des Bauingenieurwesens an einer deutschen Hochschule oder ein gleichwertiges Studium an einer ausländischen Hochschule abgeschlossen haben,
  • danach mindestens zehn Jahre mit der Aufstellung von Standsicherheitsnachweisen, der technischen Bauleitung oder mit vergleichbaren Tätigkeiten betraut gewesen sind, wovon sie mindestens fünf Jahre lang Standsicherheitsnachweise aufgestellt haben und mindestens ein Jahr lang mit der technischen Bauleitung betraut gewesen sein müssen; die Zeit einer technischen Bauleitung darf jedoch nur bis zu höchstens drei Jahren angerechnet werden,
  • über die erforderlichen Kenntnisse der einschlägigen bauordnungsrechtlichen Vorschriften verfügen,
  • durch ihre Leistungen als Ingenieurinnen oder Ingenieure überdurchschnittliche Fähigkeiten bewiesen haben und
  • die für eine Prüfingenieurin oder einen Prüfingenieur erforderlichen Fachkenntnisse besitzen.

Das Vorliegen der Anerkennungsvoraussetzungen ist durch eine Bescheinigung des Prüfungsausschusses nachzuweisen.  


Prüfung der formellen Anerkennungsvoraussetzungen als Prüfingenieur bzw. Prüingenieurin: 600 EUR eine Fachrichtung / 480 EUR je weiterer Fachrichtung. Gebühren richten sich nach Tarifstelle 7.1 der Brandenburgischen Baugebührenordnung


Verordnung über die Gebühren in bauordnungsrechtlichen Angelegenheiten im Land Brandenburg (Brandenburgische Baugebührenordnung - BbgBauGebO)

- Laden Sie sich das Antragsformular herunter und drucken Sie es aus

- Reichen Sie den ausgefüllten Antrag sowie geforderte Unterlagen beim Bautechnischen Prüfamt ein

- Beim Bautechnischen Prüfamt als Anerkennungsbehörde erfolgt im Weiteren:

  • die Überprüfung des fachlichen Werdegangs
  • Schriftliche Prüfung
  • Mündliche Prüfung
  • Bewertung
  • Bescheinigung des Prüfungsausschusses
  • Entscheidung über die Anerkennung als Prüfingenieur bzw. Prüfingenieurin

Das bautechnische Prüfamt gibt bekannt, wann Anerkennungsverfahren stattfinden. Die Bewerbung muss innerhalb der Frist erfolgen.


Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung


Landesamt für Bauen und Verkehr


Prüfingenieur, Vieraugenprinzip, Prüfsachverständiger